Schornsteine und ihre Rolle bei Feuerungsanlagen
Die Hauptaufgabe eines Schornsteins besteht darin, Abgase einer Feuerungsanlage sicher ins Freie abzufördern. Die Abgase entstehen während der Verbrennung in Feuerungsanlagen wie Festbrennstoffkessel, Pelletkessel, Holzvergaserkessel, Kohlekessel, Biomassekessel und natürlich in Öl- und Gaskesseln. Die Abgase dürfen auf keinen Fall in die Räume des Gebäudes gelangen, daher muss ein Schornstein dies verhindern. Durch einen Unterdruck, der im Schornstein erzeugt wird, können schädliche Verbrennungsgase aus Heizkessel nach außen transportiert werden
Wie funktioniert ein Schornstein?
Die Abgase, die in den Schornstein gelangen, haben eine hohe Temperatur. Dadurch erwärmt sich auch die Luft im darüberliegenden Schornsteinzug. Die warme Luft und die heißen Abgase steigen aufgrund der niedrigeren Dichte nach oben und es entsteht ein Auftrieb, der durch die vertikale Gasströmung verursacht wird.
Welche Schornsteine gibt es?
Durch eine Vielfalt an Feuerungsanlagen und verschiedene Brennstoffe, die eingesetzt werden können, gibt es auch eine Vielfalt an Schornsteinen. Schornsteine können unterschiedliche Bauart und Bauform haben. In der Vergangenheit war es nicht selten, dass normale zweischalige gemauerte Schornsteine in den Häusern gebaut wurden, weil man von einem Festbrennstoffkessel mit hohen Abgastemperaturen ausging. Diese Schornsteine eignen sich kaum mehr für moderne Holzvergaserkessel und Pelletkessel und müssen daher mit einem speziellen kondensatsicheren runden Edelstahlrohr saniert werden. Mit der Entwicklung der Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe kam auch ein mehrschaliger Schornstein zum Einsatz, dessen Innenwände aus keramischen Elemente bestehen. Im Gegensatz zu einem gemauerten Schornstein, kann ein Keramikschornstein nicht nur rechteckig oder quadratisch sein, sondern er kann auch runde Bauform haben. Einen sehr großen Erfolg hat heutzutage ein doppelwandiger Edelstahlschornstein. Dieser Schornstein kommt zum Einsatz, wenn kein Schornsteinzug im Haus vorhanden ist oder wenn die Entfernung bis zum bestehenden Schornstein zu groß ist. Dieser Schornstein lässt sich mit den meisten modernen Festbrennstoffkesseln kombinieren und ist sehr leicht und schnell aufzubauen. Seine Bauform ist immer rund. Beim Brennstoff Öl- und Gas setzte man früher kondensatsichere Edelstahleinsätze in gemauerten Schornsteinen ein. Heutzutage, in der Zeit des Brennwertgerätes werden nur spezielle Abgasschächte (Verbrennungsluftleitungen) für Brennstoffe Gas und Öl eingesetzt.
Worauf ist bei der Schornsteinwahl zu achten?
Wegen der sicherheitsrelevanten Funktion eines Schornsteines muss er an die jeweilige Feuerstätte passen. Die Höhe, lichte Weite sowie die Bauart und Bauform müssen auf die zu fördernde Abgasmasse und die Abgastemperatur abgestimmt sein. Man darf nie Heizgeräte und Schornsteine ohne sachgemäße, fachmännische Unterstützung miteinander kombinieren. Dies kann sehr schlimme Folgen für die Heizgeräte, den Schornstein selbst und auch für den Betreiber haben. Es besteht sogar Lebensgefahr, wenn die Gesamtanlage falsch geplant ist. Aus diesen Gründen ist es sogar gesetzlich geregelt, dass der zuständige Schornsteinfegermeister in Sachen Feuerstätte und Abgasanlage das Sagen hat. Beim Kauf eines neuen Heizkessels oder eines neuen Schornsteines muss der Schornsteinfeger immer vorher informiert und mit der Baumaßnahme einverstanden sein.
Was passiert, wenn der Schornstein falsch ausgelegt ist?
Die richtige Schornsteinwahl ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit. Ein falscher Schornstein kann folgende Auswirkungen haben:
- Betriebsstörungen des Heizkessels
- schlechte Emissionen des Heizkessels
- Verteerung der Abgaswege und Kaminbrände
- Verbrennungen des Betreibers durch Verpuffungen
- Abgasvergiftung des Betreibers und seiner Familienangehörigen